Götzingen/Eberstadt und Höpfingen sind die neuen Gejagten
Buchen. (cha). Nun ist es also passiert, die Verfolger aus Götzingen/Eberstadt und Höpfingen nutzten den spielfreien Sonntag der SpG Schloßau/Donebach gnadenlos aus und zogen mit überzeugenden Siegen vorbei. Jetzt sind also diese Teams die Gejagten und müssen liefern, wenn sie an der Spitze bleiben wollen. Unten bleibt dagegen alles beim alten, wobei Walldürn durch ein Remis noch weiter herangerückt ist und die Spannung unten so noch weiter steigt.
Wenn der beste Sturm auf eine der besten Abwehrreihen der Liga trifft, wird es für die Zuschauer spannend sein, zu sehen, was sich durchsetzt. Eine alte Fußballerweisheit sagt ja, dass der Sturm Spiele gewinnt, die Abwehr aber Meisterschaften. Die SpG Götzingen/Eberstadt schickt sich derweil allerdings an, diese Floskel Lügen zu strafen, denn die Ballermänner der Liga führen diese an, während der nächste Gegner aus Großeicholzheim mit seinem Abwehrbollwerk Neunter ist. Allein schon aus dieser Konstellation bezieht die Partie eine gewisse Brisanz, aber die Gäste aus dem Bauland haben natürlich auch Druck – im positiven Sinne, wohlgemerkt. Die beste Rückrundenmannschaft hat es in der Hand, den Sprung in die Landesliga und damit das Double perfekt zu machen. Mehr Motivation ist für die Männer um Coach Andreas Beckmann und Sturmtank Felix Holderbach wohl nicht nötig. Und die Gastgeber? Großeicholzheim zieht einfach sein Ding durch, punktet regelmäßig und spielt daher eine ganz entspannte Runde. Und das ist bei weitem nicht das Schlechteste...
Entspannung ist dagegen in Heidersbach/Bödigheim genauso wenig angesagt wie beim nächsten Gegner, dem TSV Höpfingen. Wobei die Anspannungslage gänzlich unterschiedlicher Natur ist. Die Spielgemeinschaft startet am Sonntag den nächsten Versuch, im Abstiegskampf mal wieder zu punkten – die letzten vier Wochen klappte das nämlich nicht, und so hat man nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Ob natürlich ausgerechnet gegen die Gelb-Blauen der Knoten platzt, ist mehr als fraglich. Zu eindeutig scheinen die Kraftverhältnisse verteilt zu sein. Daniel Nohes Männer sind gut drauf und kommen mit dem Schwung des Kantersieges gegen Zimmern nach Bödigheim, um mit dem sechsten Sieg in Folge oben dran zu bleiben und der direkten Rückkehr in die Landesliga ein Stückchen näher zu kommen.
Zurück in die Landesliga wollten eigentlich auch die Fußballer aus Schloßau, im Verbund mit dem Partner aus Donebach sah man lange Zeit auch wie der sichere Meister aus, doch zuletzt ging ein wenig der Faden verloren und Christian Schäfer & Co. finden sich aktuell „nur“ auf Rang drei wieder, der am Ende die berühmte Holzmedaille bedeuten würde. Und auch das Restprogramm der Spielgemeinschaft hat es durchaus in sich, angefangen mit dem Gastspiel bei der SpVgg Hainstadt am Freitagabend, die auch alles andere als Laufkundschaft ist. Die Elf von Martin Bujak und Benedikt Pahl ist das zweitbeste Team der Rückrunde und so für jedes Team eine harte Nuss. Ein Beleg, dass auch die Moral der Truppe stimmt: Nach einem 2:0-Rückstand in Walldürn am letzten Spieltag gab man nicht auf und erzielte quasi mit dem Schlusspfiff zumindest noch das Tor zum Unentschieden.
Unentschieden spielte auch der VfB Altheim in der Vorwoche, allerdings war das 4:4 gegen Großeicholzheim ein Remis der unterhaltsamen Sorte. Das Spiel wogte hin und her und konnte sich nicht für eine Seite entscheiden, sodass die Punkteteilung am Ende wohl folgerichtig war. Diesmal reichten auch die Treffer Nummer 26 und 27 von Goalgetter Elias Weber nicht für drei Punkte, die sollen nun eben am Freitagabend in Waldhausen geholt werden. Ein Auswärtssieg sollte durchaus möglich sein, der reine Blick auf die Tabelle schiebt dem VfB die Favoritenrolle zu. Aber Vorsicht: Die SpG hat aus fünf Partien immerhin zehn Punkte geholt und nur einmal verloren. Kim Berger, bester Knipser der Reichert-Elf, sicherte in der Vorwoche den Dreier gegen Schlierstadt, mit nun 13 Punkten Vorsprung kann nun wohl für ein weiteres Jahr Kreisliga geplant werden.
Auch die beiden Buchener Vereine, der TTSC und der TSV planen natürlich, als Elfter bzw. Siebter ist man mittendrin – aber eben auch nirgends richtig dabei. Die Gastgeber kamen zuletzt in Eberstadt gehörig unter die Räder, Tobias Radefahrt im Kasten war zu bemitleiden: sieben Tore musste er hinnehmen, die beiden Kisten von Ismail Sen waren lediglich Ergebniskosmetik. Doppelt Grund, Wiedergutmachung zu betreiben also für den TTSC, denn im Stadtderby in der Vorrunde musste man – auch hier trotz eines Sen-Treffers – letztlich dem Gegner den Vortritt lassen. Ein ähnliches Ergebnis wäre wohl auch diesmal im Sinn von Björn Felch, und würde den Start einer (kleinen) Serie bedeuten. In der Vorwoche siegte man trotz frühem Rückstand letztlich klar, ein weiterer Sieg wäre natürlich sehr gern gesehen. Und dass Derbysiege bekanntlich die schönsten Siege sind, das hat sich natürlich auch schon bis nach Buchen herumgesprochen.
Beim Spiel FC Zimmern gegen Eintracht Walldürn kann man zwar nicht von einem Derby sprechen – dafür liegen die beiden Ortschaften einfach zu weit auseinander – aber dennoch ist es eine Partie mit „Zündstoff“. Die Gäste senden nämlich immer noch Lebenszeichen aus, letzter Beleg das erkämpfte Unentschieden gegen Hainstadt, das so wohl auch keiner vorher getippt hätte. Der Punkt war umso wichtiger, als die direkte Konkurrenz Federn ließ und die Elf von Sven Törke damit nur noch einen Punkt Rückstand hat auf den SV Seckach. Angesichts des deutlich schlechteren Torverhältnisses würde ein weiteres Remis aber nicht direkt etwas in der Tabelle bewirken, doch vielleicht gelingt ein ähnliches Ergebnis wie in der Vorrunde, als man einen der beiden Siege gegen den FCZ holte. Gefühlt spielte in Zimmern damals aber eine andere Elf, im Jahr 2024 sieht die Welt bei Gruber & Co. völlig anders aus: sieben der neun Siege gelangen nach dem Jahreswechsel und der achte soll am Sonntag dann folgen.
Ein weiterer Sieg bzw. überhaupt mal wieder ein Sieg, das wäre auch für die Kicker des SV Seckach ein Meilenstein in Richtung Klassenerhalt. Doch der scheint aktuell recht fraglich, vier Niederlagen in Folge geben nicht viel Grund zur Hoffnung. Lukas Rupp muss sich also dringend eine gute Strategie einfallen lassen, denn mit Blick auf die anderen Partien würde ein Sieg wohl den Sprung ans (zumindest vorerst) rettende Ufer bedeuten. Und klar, spielt man gegen ein Team wie den SV Schlierstadt, das ebenfalls seit drei Wochen auf ein Erfolgserlebnis wartet, wird man sich schon etwas ausrechnen. Was für Lukas Rupp gilt, gilt also auch für sein Gegenüber Sebastian Fuchs. Guter Rat scheint momentan teuer, aber vielleicht gelingt ihm bei seiner Taktik ein Geistesblitz und der SVS kann mal wieder feiern, wenngleich man natürlich im Gegensatz zu den Seckachern keinen Druck mehr hat.