Altes TSV-Sportheim völlig ausgebrannt

Die Ursache für das Feuer noch unklar. Der Schaden beläuft sich ersten Schätzungen zufolge auf rund 100.000 Euro.

Höpfingen. (rjs) Dichter Rauch steigt zwischen völlig verkohlten Dachbalken auf. Um das Gebäude herum liegen tonnenweise Ziegel und andere Trümmer. Vom Mannschaftsbus im Anbau ist nur noch ein Gerippe aus Blech erkennbar.

Als die Einsatzkräfte der Höpfinger Feuerwehr am Donnerstag gegen 9 Uhr noch einmal zu ihren Schläuchen greifen, um letzte Glutnester zu löschen, ist vom alten Sportheim des TSV Höpfingen nicht mehr viel übrig. Bis auf die Grundmauern ist das im Jahr 1960 eingeweihte Gebäude niedergebrannt. Einschließlich allem, was sich im Inneren befand.

Entsprechend betroffen beobachtet Steffen Kuhn, Vorstand für Finanzen beim TSV, die Löscharbeiten. "Da blutet einem das Herz, wenn man das sieht", sagt er im Gespräch mit der RNZ.

Neben ihm steht TSV-Urgestein Gundolf "Rotschi" Nohe, der sichtlich um Fassung ringt. Mit Steffen Diehm, Daniel Hollerbach und Oliver Knörzer sind am frühen Morgen weitere TSV-Verantwortliche vor Ort, um sich selbst ein Bild vom Ausmaß des Schadens machen zu können.

Dass das Gebäude wohl nicht mehr zu retten sein würde, sei schon bei der Ankunft der Feuerwehr absehbar gewesen, erklärt Höpfingens Feuerwehrkommandant Carsten Hauk. Angestellten des nahe gelegenen Geras-Pflegeheims ist das Feuer gegen 4.20 Uhr aufgefallen.

Zu diesem Zeitpunkt steht der Dachstuhl bereits lichterloh in Flammen. Für die rund 50 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Höpfingen, Waldstetten, Hardheim, Gerichtstetten und Walldürn geht es deshalb in erster Linie darum, ein Übergreifen des Feuers auf das benachbarte, Ende der 1970er Jahre erbaute, Sportheim zu verhindern.

Mit Erfolg: Zur Erleichterung aller Beteiligten bleibt das Gebäude mit seinen großen Fensterfronten und dem markanten Trogdach verschont. Zumindest in diesem Punkt können die TSV-Verantwortlichen aufatmen, denn erste Mitteilungen hatten noch befürchten lassen, dass das neue Sportheim vom Brand betroffen sein könnte.

Der Totalverlust des alten Sportheims wiegt für den TSV dennoch schwer. Nach Auskunft von TSV-Geschäftsführer Oliver Knörzer waren in dem Gebäude zahlreiche Ausrüstungsgegenstände für den Sportbetrieb wie Trikots, Bälle und der Mannschaftsbus untergebracht.

Auf den Spielbetrieb, der im März wieder anläuft, dürfte der Brand zusätzliche Auswirkungen haben, weil der Verkauf von Getränken und Speisen an die Zuschauer überwiegend aus dem alten Sportheim heraus abgewickelt wurde. "Als Ausschank- und Lagerraum war das alte Sportheim unverzichtbar", betont Gundolf Nohe.

Wie hoch der finanzielle Schaden ist, steht noch nicht abschließend fest. Die Polizei spricht in einer ersten Schätzung von 100 000 Euro. "Alles ist versichert", gibt Steffen Kuhn in finanzieller Hinsicht Entwarnung.

Um den Trainings- und Sportbetrieb aufrechterhalten zu können, haben inzwischen mehrere Vereine ihre Hilfe angeboten. Denn schon am Wochenende steht beim TSV mit dem Bernhard-Hauk-Gedächtnisturnier für Jugendmannschaften die nächste große Veranstaltung bevor. Ungeachtet des Brandunglücks soll das Turnier wie gewohnt stattfinden.

Zur Ursache für das Feuer kann die Polizei noch keine näheren Angaben machen. Nach Abschluss der Löscharbeiten gegen 11.15 Uhr verschaffte sich ein Brandermittler einen ersten Eindruck vor Ort. Er wird unter anderem zu klären haben, ob zwischen dem Brand und einigen anderen Vorfällen auf dem Sportgelände des TSV in der jüngeren Vergangenheit ein Zusammenhang besteht.

Mitte Januar waren Unbekannte mit einem Auto auf beiden schneebedeckten Sportplätzen gedriftet und hatten 5000 Euro Schaden hinterlassen. Zwei Wochen davor hatten unbekannte Vandalen zwei Fußballtore demoliert. Der Schaden belief sich auf 500 Euro.

Nach diesen beiden Vorfällen suchte der TSV in Sozialen Medien nach Hinweisen auf die Täter und kündigte an, das Sportgelände zukünftig mit Kameras überwachen zu wollen.

 

 

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